Ab den 50er-Jahren strömten Menschen aus Italien zu Tausenden in die Schweiz, um hier zu arbeiten und so ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. Viele von ihnen sind noch immer hier – als fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Ihre damaligen Hoffnungen, Wünsche, Ängste und Probleme und die Konflikte rund um ihre Anwesenheit hier sind in vielen Dingen identisch mit denen heutiger Immigranten. In
“Die Italiener kommen!” zoomen drei SchauspielerInnen und ein Moderator heran an die Realität von italienischen Gastarbeitern vor 60 Jahren und nehmen das Publikum in packenden Szenen mit auf eine interaktive Reise durch eine fiktive Migrationsbiographie. In Videos kommen dabei immer wieder direkt Betroffene zu Wort und kommentieren das, was auf der Bühne gespielt wird, mit ihren persönlichen Erlebnissen. Die Jugendlichen setzen sich dadurch mit Themen wie Heimat, Heimweh, Identität, Fremdsein und Annäherung ans Fremde auseinander – und begegnen so in der Geschichte der Gegenwart.
Die Methode – Auseinandersetzung als Ziel
Alle Szenen, auch die allererste, welche die Aufführung eröffnet, sind improvisiert. Dadurch ist jederzeit alles offen: Gespielte Szenen können verworfen, verändert, weitergesponnen werden. Dies geschieht im Dialog mit den Jugendlichen im Publikum. Sie nehmen Einfluss auf das Spiel der Schauspieler, indem sie Handlungsverläufe entwerfen, Charaktere gemäss ihren Ideen definieren oder sogar selber eine Rolle übernehmen.
So identifizieren sie sich mit den gezeigten Situationen und Figuren, hinterfragen deren Verhalten und ihre Handlungsmotive kritisch, diskutieren mögliche Lösungsansätze und reflektieren eigene und fremde Haltungen und Positionen.
Vor- und Nachbereitung
Vor der Aufführung findet ein Vorbereitungsgespräch zwischen Vertretern der Schule und dem Moderator / der Moderatorin der Veranstaltung statt, um die Aufführung zu planen, die Voraussetzungen der SchülerInnen zu klären und die genaue Dauer festzulegen. Eine Aufführung dauert üblicherweise 2.5 bis 3 Std. Denkbar sind jedoch auch ganztägige Veranstaltungen zum Thema. Eine besondere Vorbereitung der SchülerInnen ist nicht notwendig.
Nach der Veranstaltung soll das Erlebte auf Klassenebene nochmals aufgegriffen werden. Das Theater act-back stellt dafür eine Mappe mit Ideen und Methoden zur Vertiefung, einer Liste geeigneter Lehrmittel und Hinweise auf weitere Angebote und Fachstellen zur Verfügung.
Entwickelt durch das Theater act-back mit Geldern des Lotteriefonds Kt. Zürich.
Mögliche Inhalte
Die interaktive Aufführung öffnet das Feld für eine Auseinandersetzung mit Fragen wie den folgenden:
Rahmenbedingungen
Zielgruppe
7. - 10. Schuljahr, Mittelschulen, Berufsschulen der Deutschschweiz
Kosten
Nach Vereinbarung
Durchführungsort
Im Schulhaus (Singsaal, Aula …), Theaterbühne
Benötigte Infrastruktur
Teilnehmerzahl
45 - 70 SchülerInnen
Dauer
Halbtag: 2.5 - max. 3 Std.
Informationen als PDF